Wir leben Demokratie!
"Demokratie leben!" war das Motto der Demokratie-Woche am Gymnasium Lütjenburg vom 03. bis 11.02.2025 für die Jahrgänge 7 bis 13. Im Zuge Im Zuge der bevorstehenden Wahlen zum Bundestag setzten sich die Schüler, ob mit oder ohne Wahlberechtigung, in der Demokratie-Woche mit der Bedeutung von Demokratie, der Gefährdung durch den Extremismus und Populismus sowie der Funktion von Wahlen und der Relevanz jeder Stimme auseinander. Während der Woche besuchten Schülerinen und Schüler die Mitmach-Ausstellung, dazu fanden drei Veranstaltungen statt. Die 7. und 8. Jahrgänge führten einen KI-Parcours durch. Für den 5.-7. Jahrgang konzipierte der Kurs Medienpraxis einen Infoflyer, der nach der Demokratie-Woche im PC-Führerschein und PU-Unterricht verwendet werden wird.
Die Idee
Im Frühjahr 2024 diskutierte das Profilseminar „Geschichte und Gesellschaft in Popkultur und Medien“ des 13. Jahrgangs über den Ausgang der EU-Parlamentswahlen, bei der konservative und rechte Parteien bei Jugendlichen besonders gut abgeschnitten hatten. Die Schüler stellten sich die Frage, wie das sein könne, Jugendliche seien doch eigentlich traditionell eher links eingestellt. Mögliche Ursachen wurden zum Beispiel beim Konsum und der Informationsbeschaffung von politischen Informationen in Sozialen Netzwerken sowie dem Auftreten von Parteien im Internet vermutet. Ausgehend von diesen Hypothesen kam die Idee auf, zu recherchieren, um Jugendliche auf eine ihnen nahe Art und Weise mit Informationen und Denk-Anstößen über die Bedeutung der Demokratie, den Einfluss sozialer Netzwerke und der Gefahren des Extremismus zu versorgen.
Während der Demokratie-Woche sollten eine Mitmach-Ausstellung sowie verschiedene Veranstaltungen zur Auseinandersetzung mit diesen Themen einladen.
Das Kunst-Profil konzipierte ein eigenes Logo und Plakat für die Demokratie-Woche.
Die Gestaltung zeigt symbolhaft den Aufbau des Deutschen Bundestags sowie die vielfältige Partizipation der Bürgerinnen und Bürger an der Demokratie, so haben alle Menschen einen Anteil daran, dass „Demokratie lebt“.
Die Mitmach-Ausstellung „Demokratie leben!“
Schon viele Wochen zuvor recherchierten und gestalteten Lerngruppen der Jahrgänge 9 bis 13 in den Fächern WiPo, Geschichte, Deutsch, Kunst, Mathematik und dem Wahlpflichtkurs Medienpraxis Informationen zu den Themen, entwickelten Konzepte, führten Umfragen durch und erstellten Materialien. Der Kern der Ausstellung wurde im Vorraum der Mensa aufgebaut. An der Ausstellung nahmen neben den 9.- 13. Klassen des Gymnasiums auch die 9. und 10. Klassen der Gemeinschaftsschule teil.
- Nach dem Motto „Demokratie zum Anfassen“ gestaltete das Kunstprofil einen Kiosk mit allerlei demokratischen Produkten.
- Ein Kreuzworträtsel führte durch die Infowände, an denen die Recherchearbeit der Jahrgänge 10 und 11 hing.
- Plakativ sowie spielerisch wurden die Besucher z.B. mit dem Quiz zu Fake News- und Verschwörungserzählungen aufgefordert, die Seriosität verschiedener Medien zu hinterfragen.
- Der neunte Jahrgang erstellte im Vorhinein Umfragen darüber, woher Schüler Informationen beziehen.
- Vertrauenswürdige Quellen stellte der Medienpraxis-Kurs vor.
- Ein Computerspiel begleitete einen Erstwähler, während er verschiedenen Einflüssen von Mitschülern, Freunden, Familie und sozialen Netzwerken ausgesetzt ist. Am Ende hat er die Wahl, die Folgen hat.
- Beim Spiel „Das wird man doch wohl sagen können…“sollten Zitate als nationalsozialistisch, verfassungsfeindlich, populistisch oder demokratisch erkannt werden.
Während der Demokratie-Woche kam RTL Nord, um über die Ausstellung einen Film für RTL Nord 18 Uhr zu drehen.
Es war sehr spannend, dem Film-Team von RTL Nord, das drei Unterrichtsstunden bei uns war und 1,5 Stunden Filmmaterial drehte, bei der Arbeit zuzuschauen. Das GE- und das KU-Profil sowie Schülerinnen und Schüler aus dem 12. Jahrgang führten durch die Ausstellung. Manche von Euch waren sogar total mutig und erläuterten vor der Kamera das Konzept und die Durchführung der Demokratie-Woche erläutert wurde. Obwohl vor dem Dreh die Nervosität bei einigen groß war, habt Ihr Euch wie echte Medienprofis aufgeführt! Hut ab! So konnte nun ganz Norddeutschland, nämlich Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen sehen, dass die DEMOKRATIE in Lütjenburg groß geschrieben wird!
Presseberichterstattung bei RTL Nord (gekürzt und datentechnisch komprimiert):
Quelle: https://www.rtl.de/rtl-nord/ganze-folgen/
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Drei Veranstaltungen fanden in der Demokratie-Woche statt:
„Politischer Rechtsradikalismus: Eine Gefahr für unsere Demokratie?“
Schon vor der Demokratie-Woche ging Dr. Karl Heinrich Pohl von der Uni-Kiel im Rahmen einer Veranstaltung der Universitätsgesellschaft auf dieses Thema ein und informierte über die Wurzeln des politschen Rechtsradikalismus als Folge von Kaiserreich, Weimarer REpublik und NS-Dikatur.
Die Podiumsdiskussion mit Parteienvertretern
Bei der Podiumsdiskussion am Montag äußerten die Vertreter der im Bundestag vertretenenen Parteien (außer BSW) ihre Standpunkte und gingen auf Fragen ein. Somit hatten auch (Erst-) Wähler die Möglichkeit, die für sie wichtigsten Themen anzusprechen. Henrike und Lea von der SV moderierten die Veranstaltung.
Vortrag des Plöner Stadtverordneten Mark Hermandung zum Gut Behl in der NS-Diktatur
Mark Hermandung, Stadtvertreter in Plön, stellte den Schülerinnen und Schüler die Geschichte der Familie Mentor vor, der vormals das Gutes Behl gehörte. Merton war der Name eines deutschen Familienunternehmens, das vor der NS-Diktatur in Deutschland so bekannt wie Siemens oder Krupp war. „Warum kennt heute keiner mehr den Namen „Merton“?, dieser Frage ging der Referent nach.
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Schließlich kam am Ende der Demokratie-Woche der Lütjenburger Kurier vorbei und löcherte ebenfalls die nun schon sehr medienerfahrenen Orga-Schülerinnen und -Schüler des GE- und KU-Profils.