Bundespreis beim Europäischen Wettbewerb für Nina Quäck

Im Rahmen einer Feierstunde sind am Montag, dem 14.09.2020, im Europäischen Hansemuseum in Lübeck die besten Arbeiten des 67. Europäischen Wettbewerbs aus Schleswig-Holstein vorgestellt und mit Bundespreisen prämiert worden. Am diesjährigen Wettbewerb hatten sich rund 75.000 Schülerinnen und Schüler aus der gesamten Bundesrepublik beteiligt, davon rund 2.500 aus Schleswig-Holstein.

Vier Beiträge aus dem nördlichsten Bundesland sind mit der Auszeichnung "beste Arbeit des Themas" gewürdigt worden, darunter Nina Quäck vom Gymnasium Lütjenburg (jetzt 11. Jahrgang), die mit einer Rede zum Thema Frieden in Europa die gesamte bundesdeutsche Konkurrenz hinter sich lassen konnte. Des Weiteren wurden Johanna Ebel, Lili Liebau und Niklas Genz (11. Jahrgang) für ihren Film zum Thema Streitkultur mit einem Geldpreis ausgezeichnet. Auch Patricia Kähler (11. Jahrgang) hat einen Bundespreis erreicht.

Wir gratulieren herzlich zu diesen tollen Erfolgen und verweisen bei Interesse auf die Pressemitteilung des Landtages.

UPDATE: Wir ergänzen diesen Beitrag um den Zeitungsartikel von Herrn Schekahn, der am 19.09.2020 in den Kieler Nachrichten erschienen ist, sowie um ein Foto der Preisträger im Grünen Klassenzimmer.

Bildquelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

 

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(Anmerkung: Im folgenden Artikel aus den Kieler Nachrichten vom 19.09.2020 wurden insgesamt 6 Fehler bei den Namen der genannten Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte korrigiert.)

 

Die beste Friedensrede Deutschlands

Gymnasium Lütjenburg gewinnt 17 Bundes- und Landespreise beim Europäischen Wettbewerb

Von Hans-Jürgen Schekahn

Nina Quäck vom Gymnasium Lütjenburg gewann einen ersten Bundespreis beim Europäischen Wettbewerb.

 

Lütjenburg. Der Europäische Wettbewerb nimmt im Jahresrhythmus des Gymnasiums Lütjenburg einen Platz ein wie die Sommerferien oder der Zeugnistag. In diesem Jahr gelang ein besonderer Erfolg: Nina Quäck schrieb eine Rede über den Frieden, die als bundesweit beste Arbeit ausgezeichnet wurde.

"Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander" - mit diesem Satz endet die siebenseitige Rede der 17-Jährigen aus Oldenburg. Ein Zitat vom ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Solche Zitate machen nicht den Charme der Rede aus, sondern der Grundgedanke, der rote Faden, der sich durch die Worte zieht. Inspiriert hat sie dazu ihr verstorbener Vater. Der Fotograf wählte häufig Bäume als Motiv, erzählt die Schülerin, die wegen G9 in Lütjenburg zur Schule geht und nicht in ihrer Heimatstadt Oldenburg, wo G8 geboten wird. Sie stellte in ihrer Rede den Baum in den Mittelpunkt. Der Beitrag lief in der Kategorie "Give peace a chance".

Die Europäische Gemeinschaft symbolisiert in der Rede die Rinde dieses Baumes, die ihn nach außen schützt. Die Bürger sind aber das Splintholz, dort fließen Salze und Nährstoffe, die erst den Baum am Leben erhalten. Versiegt der Strom, stirbt der Baum. "Man sollte täglich etwas Gutes tun für den Baum. Sonst kommt er in Schwierigkeiten", formuliert die Gymnasiastin ihre Friedensbotschaft an die Bewohner im Splintholz.

Halten musste sie die Rede nicht. Aber sie sollte schon angeben bei welcher Gelegenheit sie es gerne getan hätte. Der beste Platz dafür wäre für Nina Quäck das Europäische Jugend-Event in Straßburg gewesen.

Wie lange dauerte die Arbeit an der Rede? Nina Quäck hat sich unnötig Stress gemacht, wie sie selbst gesteht. Schon Wochen vor den Herbstferien 2019 startete der Wettbewerb. Zwei Wochen nach den Herbstferien war Abgabetermin. Doch sie fuhr in den Urlaub. Dann wurde die Zeit knapp. "Das ist auch eine Erkenntnis des Wettbewerbs. Ich muss an meinem Zeitmanagement arbeiten." Der Druck kurz vor Schluss hat der Arbeit aber nicht geschadet.

Der Kreativwettbewerb auf europäischer Ebene geht 2021 in sein 68. Jahr. Der Wunsch dabei: Schüler sollen sich Gedanken über Europa und das Zusammenleben machen. Man möchte Europa ins Klassenzimmer holen.

In diesem Jahr waren Themen vorgegeben wie Streitkultur, Ausgrenzung und Mobbing oder Körperkultur. Die Jungen und Mädchen sind dabei völlig frei, wie sie ihre Ideen umsetzen. Als Text, Comic, Poetry Slam, Bild, Theaterstück, Video oder Social-Media-Kunst.

75 000 Schüler beteiligten sich in Deutschland an dem Wettbewerb, davon 2500 in Schleswig-Holstein.

Das Gymnasium Lütjenburg gehört dank der Lehrer Torsten Johanßon, Andrea Wegner-Krispin und Antje Konnopka, die die Arbeiten der Schüler initiierten und betreuen, zu den Schulen in Schleswig-Holstein mit besonders vielen Teilnehmern. Und die Lütjenburger sind erfolgreich und holten sich Geld- und Buchpreise. Von den 30 Bundespreisen, die nach Schleswig-Holstein gingen, entfielen allein sieben auf das Gymnasium Lütjenburg.

Weitere Bundespreise (aber nicht den Gesamtsieg in der jeweiligen Kategorie) haben gewonnen Patricia Kähler, Theodor Lamp, Neele am Wege, Johanna Ebel, Niklas Genz und Lili Liebau.

Landespreise gingen an Ferdinand Frowein, Celina Aßmann, Carlotta von Hahn, Leni Paulina Buck, Fabian Fraesdorff, Henrik Hingst, Arvid Klinge, Carla Pagel, Merle Precht und Lina Zwerg.

 

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Foto: Lotta Friebe / Andrea Wegner-Krispin

 

   
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