CMC Thema 8: Schlaraffenland
Thema 8 (25.03.2020): Schlaraffenland
Erinnert ihr euch an das Märchen? Paradiesische Zustände, bei denen man sich durch Berge von Essen futtert, das einem mit Glück sogar direkt in den Mund fliegt! Allerdings herrschen in diesem Land auch andere Regeln, als wir sie kennen: König wird, wer am dümmsten und faulsten ist...
Wer Lust hat, kann sich das Märchen ja noch einmal durchlesen, es enthält eine Fülle von Anregungen und man kann ein bisschen üben, altertümliches Deutsch zu verstehen ;o)
Und was macht ihr nun daraus? Wird das Schlaraffenland nachgebaut? Ruft ihr den Schlaraffenlandtag aus? Oder steht ihr der Sache vielleicht kritisch gegenüber?
Also ab durch den Reisbrei und los auf’s Schlaraffenland!
Vielen Dank für die leckeren Resultate an Carlotta, Fineas, Frieda, Elena, Lucia, Isa, Bo, Morten, Cordelia, Henrike, Phelina, Valentin, Anna und Julia.
CMC Thema 7: Superheld*innen
Thema 7 (24.03.2020): Superheld*innen
Wie sieht ein Superheld* aus? Ist es verpflichtend, dass er/sie jung und durchtrainiert ist und knallbunte Rennrodelklamotten trägt, wobei sein oder ihr Name selbstverständlich auf „-man“ endet? Oder kann auch der nette, ältere, etwas dickliche Mensch aus der Nachbarschaft ein Superheld* sein? Bannt euren Superheld*en auf Papier, bastelt ihn, backt ihn ...oder noch besser: Verkleidet euch selbst und rettet eure (momentan in Quadratmetern doch ganz überschaubare) Welt!
Versteht sich, dass zukünftige Superheld*innen bevorzugt aus Lütjenburg und Umgebung kommen ;o)
Passt auf euch und die Welt auf!
Herzlichen Dank für die Vorschläge zur Weltenrettung an Carlotta, Isa, Valentin, Julia, Anna, Morten, Lucia, Jette, Carla, Frieda, Laura, Leonie, Phelina, Sebastian und Emma.
CMC Thema 6: Frei sein...
Thema 6 (23.03.2020): Frei sein...
„Frei sein“ kann man in vielen Bedeutungen: für etwas, von etwas oder einfach auch im Ursprung der Bedeutung „nicht gefangen“ oder „ungebunden“.
Was für eine grundsätzliche Qualität „frei sein“ ist, erfahren wir gerade. Wir werden in Gewohnheiten eingeschränkt, die wir als selbstverständlich angesehen haben. Andererseits zeigt sich in dieser Krisensituation vielleicht, was „frei sein“ noch bedeuten kann: Sich aufgrund einer freien Entscheidung für das Gute und Vernünftige zu entscheiden.
Was bedeutet „frei sein“ für euch? Wer ist frei, wer nicht? Wie äußert sich dieses „frei sein“?
Das ist ein Thema, das sich wieder für alles Genres eignet, sicher auch für unsere jungen Autoren, die sich immer mehr aus ihren Verstecken wagen, was ich großartig finde. Wenn ihr noch zusätzliche Anregungen oder Schreibhilfe sucht, schaut mal auf der Website der „Bücherpiraten“ aus Lübeck vorbei. Die führen auch Video-Tutorials durch.
Fühlt euch frei, eure Ideen umzusetzen und denkt vielleicht auch mal darüber nach, was für ein hohes Gut unsere Freiheit eigentlich ist! Ich danke Laura ganz herzlich für diese interessante Themenidee!
Herzlichen Dank für die nachdenklichen und zum Teil sehr philosophischen Werke, auch in Textform, an Tobias, Fabian, Carlotta, Anneke, Antonia, Johanna, Valentin, Julia, Anna, Lucia, Birte, Ben, Sebastian, Bo, Morten, Laura, Leonie, Frieda, Phelina und Carla.
CMC Thema 5: Geburtstag
Thema 5 (22.03.2020): Geburtstag
Ist es nicht eigentlich ärgerlich, dass man nur an einem Tag im Jahr Geburtstag hat? Und den kann man sich noch nicht einmal aussuchen!
Zeit, das zu ändern!
Backt einen schönen Kuchen (irgendjemand muss ja die ganze Hefe und das Mehl verwerten), schmückt den Tisch und feiert einfach mit der ganzen Familie, dass ihr alle da seid. Plant euren nächsten Geburtstag mit allem Drum und Dran – wie sieht es aus, wenn ihr feiert? (Vielleicht tröstlich für die, die gerade tatsächlich Geburtstag haben und nicht mit ihren Freunden feiern können.) Zeichnet oder knetet eine ganz besondere Geburtstagstorte oder gestaltet euren Geschenketisch – jetzt wird das Leben gefeiert!
Wir danken Carlotta, Carolin, Hannes, Henrike, Sebastian, Anna-Lena, Bo, Morten, Frieda, Cordelia, Leonie, Johanna, Phelina und Julia für die leckeren und witzigen Inspirationen!
Schreib-Contest
Corona-Aus-Zeiten - Schreib-Contest
Wann können wir uns mal ausgiebig Zeit für die Gestaltung eines kreativen Textes nehmen?
Nutzen wir die jetzige Auszeit, jetzt haben wir eine Chance, uns Zeit fürs Schreiben zu nehmen! Die Genre-Wahl ist frei (Berichte, Reportagen, Kommentare, Tipps und Tricks, Rezepte in Corona-Zeiten, Kurzgeschichten, Reden, Witze, Poetry Slams, Tagebuch-/Blogeinträge, fiktive Briefe, Gedichte, Comics, Hörspiele, Theaterstücke...). Viel Spaß beim Nachdenken, Formulieren, tolle Ideen haben, Verbessern, weiteres Nachdenken, jemandem Vorlesen, weiteres Formulieren. Schickt den Text nach Fertigstellung an Frau Strehl.
Und hier kommen die ersten Texte:
Thema A: „Leben in Corona-Zeiten“: Machen wir uns Gedanken, wie wir die möglicherweise veränderte Um-Welt aufnehmen, wie sich neue Möglichkeiten auftun, Möglichkeiten verschließen. Machen wir uns Gedanken um uns und unsere Um-Welt, um unsere Freunde, Familien und Gesellschaft…
Thema B: Die aktuellen Themen der Colour March Challenge von Frau Wegner-Krispin, wie z.B: „Mein vierbeiniges Haustier“, Die Farbe Schwarz
Thema C: freie Themenwahl: aktuelle Themen, die uns interessieren und berühren, z.B. Klimawandel, Freundschaft und Liebe, Ich und die Welt, usw.
Schreib-Contest, Thema C
Corona-Aus-Zeiten - Schreib-Contest, Thema C: freie Themenwahl
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Langeweile
von Antonia
Ich sitze hier in meinem Zimmer, weiß nicht, was ich machen soll. Jeden Tag das Gleiche. Aufstehen, Frühstücken, Hausunterricht, Mittagessen, noch mehr Unterricht und dann habe ich nichts mehr zu tun. Ich starre nur aus dem Fenster und schaue den anderen Kindern beim Fußballspielen zu. Oder ich liege in meinem Bett und lese. Doch ich habe schon alle meine Bücher mindestens zweimal durch gelesen. Wenn ich ein neues bekomme, habe ich nur einen Nachmittag damit zu tun, bevor mich die Langeweile wieder quält. Mir ist sooo langweilig. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Niemand macht etwas mit mir und ich darf nicht raus. Die Langeweile ist mein ständiger Begleiter. Jeden Nachmittag sucht sie mich heim, um mich zu quälen. Und ich bin es leid, die ganze Zeit nur in meinem Zimmer rumzuhocken und nichts zu tun.
Die anderen Kinder spielen draußen, doch ich, ich darf nicht raus. Nur weil ich in diesem beschissenen Rollstuhl sitzen muss, an den ich seit dem Unfall gefesselt bin. So oft ich meine Eltern auch anbettle, sie werden nicht weich. Sie sagen mir, es sei zu gefährlich. Doch sie verstehen nicht, wie es ist, wenn man mit zwölf Jahren nicht mit seinen Freunden Fußball spielen oder einfach nur rausgehen kann. Wie es ist, nicht laufen zu können und seine eigenen Beine nicht zu spüren. Sie verstehen nicht, wie es ist, keine richtige Kindheit zu haben.
Seit dem Unfall war ich die ganze Zeit alleine - also natürlich nicht richtig, sie waren immer da und auch jede Menge Ärzte - aber ich war wie von der Außenwelt abgeschottet, es durften mich noch nicht einmal Freunde hier besuchen, weil sie Angst haben, ich könne mir ein Virus einfangen. Also bin ich die ganze Zeit in meinem Zimmer mit meiner Langenweile alleine. Dann sagen meine Eltern mir auch noch ständig, ich solle zufrieden sein, dass ich überhaupt noch lebe. Doch was ist das für ein beschissenes Leben, das zu leben ich gezwungen bin. Ich werde niemals ein normales Leben führen können, werde nie wieder mit meinen Freunden draußen Fußball spielen können und nie wieder im Sommer an den See fahren können, um den ganzen Nachmittag mit meinen Freunden zu schwimmen.
Ich werde immer auf die Hilfe anderer angewiesen sein. Ich kann mich nicht alleine anziehen, mich nicht alleine in mein Bett legen und noch nicht mal alleine auf die Toilette gehen. Es ist ein schreckliches Leben und jemand, der es nicht selbst führen muss, versteht einfach nicht, wie schwer es für mich ist. Und meine Eltern erleichtern mir dieses Leben noch nicht einmal, indem sie mich von meinen Freunden besuchen lassen oder mich rauslassen, damit ich mit ihnen reden kann und sie mir helfen, mit meiner Situation klar zu kommen.
Sie sind einfach zu vorsichtig und jedes Mal, wenn sie mich ansehen, sehe ich diesen Ausdruck in ihren Augen. Die tiefe Trauer darüber, ihren gesunden, lebhaften Sohn verloren zu haben und stattdessen jetzt ein behindertes Kind an der Seite haben, um das sie sich die ganze Zeit kümmern müssen. Sie versuchen, ihre Trauer und ihre Enttäuschung über die Situation, so gut sie können, vor mir zu verbergen, doch es entgeht mir trotzdem nicht. Und jedes Mal, wenn ich diesen Ausdruck bei ihnen sehe, ist es, als würde mir irgendjemand mit einem Messer in die Brust stechen. Ich habe diesen Ausdruck schon tausendmal bei ihnen gesehen und trotzdem schmerzt es noch genauso wie beim ersten Mal. Ich weiß, dass sie es nur gut meinen und mir helfen wollen, doch mir ist nicht damit geholfen, wenn sie mich den ganzen Tag nur einsperren. Zumal ich während der Zeit, in der ich nichts zu tun habe, einfach nur vor mich hin starre und meinen Gedanken freien Lauf lasse.
Ich denke darüber nach, wie mein Leben jetzt wohl wäre, hätte es den Unfall nicht gegeben, und das führt dazu, dass ich mich noch schlechter fühle und in Selbstmitleid versinke. Ich frage mich in einigen Momenten der Verzweiflung manchmal, wie der Tod wohl ist und ob es auf der anderen Seite besser ist als hier, in diesem öden Haus. Doch dann zwinge ich mich jedes Mal, so etwas nicht zu denken, weil ich eigentlich noch gar nicht sterben möchte und ich mir denke, dass ich später immer noch genug Zeit haben werde, die Welt der Toten zu erkunden. Also beschäftige ich mich die Nachmittage so gut ich kann, manchmal male ich, manchmal schreibe ich eine Geschichte und manchmal lese ich ein Buch zum wiederholten Mal. Doch dann kommt die Nacht und die Nächte sind genauso schlimm wie die Tage, da ich Albträume träume und fast jede Nacht schweißüberströmt aufwache. Oftmals träume ich vom Unfall. Die Träume laufen dann eigentlich immer gleich ab. Ich bin gerade mit meinem Fahrrad auf dem Weg zu meinem Freund Nicky, bei dem ich die kommende Nacht verbringen würde. Es ist ein verregneter Tag, die Straßen sind nass und der Himmel ist dunkel. Meine Eltern wollten mich aufgrund des schlechten Wetters zuerst nicht fahren lassen, doch ich konnte sie überreden und sie ließen locker. Ich habe gerade ungefähr die Hälfte der Strecke geschafft und drei weitere Autos fuhren hinter mir, als ich plötzlich einen Schatten neben mir aus dem Gebüsch springen sehe. Ich trete den Rücktritt bei meinem Fahrrad durch und ziehe die Vorderbremse. Die nächsten Sekunden erlebe ich wie in Zeitlupe. Mein Fahrrad geriet ins Schlingern, doch ich schaffe es nicht rechtzeitig und fahre in das Reh hinein, was vor mir über die Straße springt. Hinter mir höre ich Reifen quietschen und der Geruch von verbranntem Gummi steigt mir in die Nase. Die Scheinwerfer von dem Auto hinter mir kommen immer näher, doch ich habe nur Augen für das Reh, das vor mir auf dem Boden liegt und verzweifelt versucht, sein Bein aus meiner Fahrradkette zu befreien. Dann spüre ich, wie mich etwas hart am Rücken trifft und ein schrecklicher Schmerz durchzuckt mich. Das Auto, von dem ich angefahren wurde, staucht meinen ohnehin schon auf dem Boden liegenden Körper zusammen und zerquetscht meine Beine. Ein furchtbarer Schmerz fährt durch meinen Körper und meine Beine werden taub, was mir schreckliche Angst bereitet. Ich merke noch, wie mir irgendjemand mit einer Taschenlampe ins Gesicht leuchtet, bevor ich das Bewusstsein verliere. Das ist dann meistens der Moment, wo ich aufwache. Danach kann ich oftmals nicht mehr einschlafen, weshalb ich dann noch mehr Zeit zum Nachdenken habe und Zeit, in der mich die Langeweile wieder quälen kann. Da sind wir wieder beim Thema Langeweile, das ist nämlich auch der Grund, warum ich dies alles geschrieben habe. Das sind die Sachen, über die ich mir in den letzten vier Stunden den Kopf zerbrochen habe. Und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich etwas ändern muss, ich will kein depressiver Nichtsnutz im Rollstuhl sein, der seine Tage damit verbringt, in Selbstmitleid zu ertrinken, also muss ich etwas unternehmen, ich weiß nur noch nicht was, aber da wird mir schon noch etwas einfallen. Ich habe ja schließlich genug Zeit, mir etwas zu überlegen. Jetzt muss ich zum Abendessen gehen und danach ins Bett. Gute Nacht!
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Das Boot
Eine Kurzgeschichte von Mewes
Sie war bereits wach, doch ihre Augen hielt sie noch geschlossen. Ihr Rücken fühlte sich an, als hätte man einmal kräftig mit einem Brett darauf geschlagen, so fest und unbequem war der Boden, auf dem sie lagen. Auch als sie ihre Augen öffnete, war es noch stockdunkel. Lange konnte sie also nicht geschlafen haben.
Wind schlug ihr ins Gesicht, als sie sich aufrichtete, und trug den üblichen Geruch vonUnrat und Erbrochenem mit sich. Die Anderen waren ungewöhnlich laut, vielleicht war etwas passiert? Kurz stieg Panik in ihr auf, doch als sie feststellte, dass ihre beiden Jungen noch immer neben ihr lagen, war sie beruhigt und alles Andere schien egal. Ihre Söhne waren alles, was sie noch hatte, und ihr Zukunft war der Grund dafür, dass sie hier waren. Nur ein paar Meter entfernt von ihrem Schlafplatz wimmerte ein Säugling, doch mit der Gewissheit, dass es ihren eigenen Kindern gut ging, schlief sie schnell wieder ein.
Als sie nach einiger Zeit wieder aufwachte, war es hell. Die Sonne brannte auf sie hinab, ohne durch irgendetwas Schattenspendendes aufgehalten zu werden. Ihre Haut war trocken und verbrannt. Wie alle anderen hatte sie Hunger, aber das kannte sie ja schon. Den wenigen Proviant, den sie dabei gehabt hatte, hatte sie bereits ihren Söhnen gegeben. Die beiden saßen dicht aneinander gedrückt neben ihr an der niedrigen Bordwand. Sie hatten Glück gehabt mit den Plätzen, die sich hatten erdrängeln können, weiter in der Mitte des Bootes gab es keine Gelegenheit, sich anzulehnen. So saßen sie da, Stunden des Schweigens, auch wenn eine Unterhaltung sie vielleicht von ihrem Hunger abgelenkt hätte. Ihr fiel auf, dass der Wind über Nacht deutlich stärker geworden war und auch über den Tag hinweg immer mehr zunahm. Auf der ihnen gegenüberliegenden Seite des Bootes schwappte in unregelmäßigen Abständen bereits ein wenig Wasser ins Boot. Ein paar junge Männer wechselten sich damit ab, es direkt wieder ins Meer zu schöpfen. Vielleicht war dieser neue Umstand auch der Grund für die nächtlichen Unruhen gewesen.
Sie bat ihren Ältesten darum, den Männern zu helfen. Es waren die ersten Worte, die sie an diesem Tag gesprochen hatte. Er gab keine Antwort, richtete sich aber langsam auf und stieg wackelig und unsicher über die anderen Menschen, die eng beieinander auf dem Boden saßen und nicht einmal zu ihm aufsahen, wenn er direkt über ihnen stand. Seine Mutter beobachtete jeden Schritt, den er tat. Er kam auf der anderen Seite an. Obwohl ihr Sohn nur wenige Meter zurücklegen musste, schien er ihr unerreichbar. Er fing an zu schöpfen. Die bereits Schöpfenden schenkten ihm keine Beachtung.
Die Wellen schlugen immer höher und das instabile Boot geriet immer mehr ins Schwanken. Er bückte sich, er füllte die kleine Kelle mit Wasser, er goss es über Bord. Er bückte sich, er füllte die Kelle mit Wasser, er goss es über Bord. Er bückte sich, er füllte die Kelle mit Wasser und dann kam die Welle. Sie schlug mit ungeheurer Kraft gegen das Boot und die junge Mutter musste mit ansehen, wie ihr Sohn wie in Zeitlupe ins Taumeln kam und vornüber ins Meer stürzte. Sie schrie auf. Reflexartig kletterte sie über die anderen Menschen zu der Stelle, an der er eben noch gestanden hatte. Sie blickte sie in die blau-grauen Weiten, doch ihr Sohn war nirgends zu sehen. Also sprang sie.
Panisch riss sie unter Wasser die Augen auf, sehen konnte sie trotzdem nichts. In ihren Ohren toste es, ihr Herz schlug wie nie zuvor. Sie drehte und wendete sich in alle Richtungen, aber überall war es gleich dunkel und nirgends war eine Spur ihres Sohnes zu sehen. Sie spürte, wie Wasser in ihre Lungen drang und ein stechender Schmerz sich in ihren Ohren einnistete. Panisch strampelte sie um sich, in der Hoffnung wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen, Vergebens. Eine bisher ungekannte Schwäche zog in ihre Glieder. Während sie langsam in Richtung Meeresboden sank, machten sich unbeschreibliche Schuldgefühle in ihrer Brust breit.
Sie spürte ihren Schmerz nicht mehr, als sie noch ein letztes Mal zu dem Boot aufblickte.
Inzwischen war es nur noch ein schwammiger dunkler Fleck, sehr weit über ihr. Dann wurde alles weiß.
Schweißgebadet sprang sie aus ihrem Bett auf. Sie schlug sich ins Gesicht. Nun war sie wirklich wach. Sie ging zu den Betten ihrer Söhne. Beide schienen friedlich zu schlafen. Es war jetzt beinahe zwei Jahre her, dass sie mehr oder weniger gesund am europäischen Festland angekommen waren. Auf dem Boot befand sie sich dennoch jede Nacht.
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Der kleine Junge mit den großen braunen Augen
von Laura-Marie
Sie guckten ihn an. Auf der Straße guckten sie ihn an. Wenn sie in seinen Bus einstiegen, guckten sie ihn an. Sie verzogen das Gesicht, wenn sie ihn sahen. Manche mehr und manche weniger auffällig, aber sie verzogen das Gesicht. Sie starrten ihn an und wenn er zurück starrte, rümpften sie die Nase. So ging das. Jeden Tag. Seit 273 Tagen. Seit 273 Tagen hatte er nichts mehr gesagt. Vor 273 Tagen hat er angefangen zu zählen, an das, was davor war, erinnerte er sich nicht mehr. Seit 273 Tagen war er stumm. Er zeigte den Leuten die Preise auf dem kleinen Computer, aus dem auch die Tickets kamen. Sie wunderten sich, dass er nichts sagte und starrten ihn dann wieder komisch an. Gesagt hat aber keiner etwas. Ihn gefragt, warum er schwieg, tat keiner, aber verächtlich gucken, das konnten sie alle.
Er beobachtete die Stimmung der Leute. Wenn die Sonne schien, wirkten sie meist glücklich und wenn es regnete, eher bedrückt. So, wie an diesem Tag. Es regnete. Dicke Tropfen liefen über die große Frontscheibe. Er beobachtete, wie die Stärke des Regens sich veränderte. Große Tropfen, die mit lautem Aufprall die Scheibe berührten und dann wieder kleinere, dünne, die man kaum hörte. Er verstand, warum dieses Wetter die Leute traurig machte. Er hatte das Gefühl, dass auch er dieses Wetter einmal als bedrückend empfand, aber das war nur eine Vermutung. Er wusste es nicht. Seit 273 Tagen bewirkte es nichts mehr bei ihm. Seine Stimmung blieb gleich.
Leute stiegen ein und andere wieder aus. Er fuhr dieselbe Strecke. Seit 273 Tagen, jeden Tag. Früher, da ist er wohl auch andere Strecken gefahren, aber das war nur eine Vermutung. Er wusste es nicht. Viele Leute fänden es langweilig, jeden Tag dieselbe Strecke zu fahren, aber er nicht. Er mochte die Kontinuität.
Nächste Haltestelle, neue Leute. Ein kleiner Junge und seine Mutter blieben vor ihm und seinem Computer stehen, um zwei Tickets zu kaufen. Er machte alles so, wie er es immer tat. Der kleine Junge betrachtete ihn. Etwas an seinem Blick war anders. Er starrte nicht und er guckte auch nicht verächtlich oder angeekelt. Er guckte bloß. Als er ihm den Computer mit dem Preis hin drehte, betrachteten die großen braunen Augen ihn noch etwas eindringlicher. Aber nicht verachtend. Sie guckten nachdenklich und neugierig.
Seine Mutter zog an seinem Ärmel: „ Noah, geh weiter“. Er hieß also Noah. Noah, der kleine Junge mit den großen braunen Augen. Noah folgte seiner Mutter gehorsam. Noch am Abend dachte er über den kleinen Jungen nach, denn er hatte nicht verächtlich geguckt.
Am nächsten Tag stieg Noah erneut ein. Als er den Jungen sah, bemerkte er, dass sich etwas in ihm regte. Das erst Mal seit 274 Tagen spürte er etwas, was einem Gefühl ähnelte. Ja, er war froh, den kleinen Jungen mit den großen braunen Augen wieder zu sehen. Er wusste nicht an was und er wusste nicht warum, aber er wusste, dass er ihn an etwas erinnerte.
Diesmal schwieg der Junge nicht. Er fragte ihn, was mit seinem Gesicht passiert sei. Seine Mutter gab ein genervtes Geräusch von sich. Doch er spürte erneut etwas. Der kleine Junge war der erste, der ihn fragte, was mit ihm passiert sei. Er sagte nichts. Er war ja stumm. Seit 274 Tagen war er stumm. Doch er regte seine Gesichtszüge ein wenig. Man könnte meinten, er versuchte zu lächeln.
Noah stieg von nun an täglich in seinen Bus. Er stieg immer an derselben Haltestelle ein und an derselben wieder aus. Das merkte er sich. Er merkte ebenfalls, wie er sich schon nach seinem Aussteigen wieder darauf freute, Noah und seine großen braunen Augen am nächsten Tag wieder zu sehen. Ja, er freute sich.
Jeden Tag sagte der kleine Junge etwas zu ihm. Erst waren es nur Fragen. Er fragte, was mit seinem Gesicht passiert sei und warum er nicht sprach. Natürlich antwortete er nicht. Später fing er an, von sich zu erzählen. Er sagte, dass er seine Geduld bewundere und dass er es erstaunlich fände, wie er jeden Tag das Gleiche machen könne, ohne sich zu langweilen. Er erzählte, dass er Tennis spiele. Das erinnerte ihn ebenfalls an etwas. Doch er wusste nicht woran. Natürlich nicht.
So ging das bis Tag 361. Es war wieder einer dieser Tage, an denen die Leute bedrückt wirkten und an denen er die Tropfen auf der Frontscheibe betrachtete. An Tag 361 sah er, wie Noah über die Straße lief, um den Bus zu bekommen. An Tag 361 hörte er, wie Noahs Mutter den Namen ihres Sohnes schrie. An Tag 361 sah er, wie Noah von einem Auto überfahren wurde. Das Auto hatte so viel Geschwindigkeit, dass es anschließend gegen eine Hauswand geschleudert wurde und anfing zu brennen. Da schrie er auf. Alle Emotionen der letzten 361 Tage prasselten auf ihn ein. Alles, was er nicht gespürt hatte, spürte er jetzt auf einen Schlag. Er erinnerte sich wieder an das, was vor 361 Tagen passiert war. Er wusste wieder, was mit seinem Gesicht passiert war. Er hatte einen Autounfall. Das Auto brannte. Sein Gesicht verbrannte. Er fuhr mit seinem Sohn zum Tennis. Sein Sohn hatte große, braune Augen.
Er weinte. Er weinte aus Trauer um seinen Sohn und er weinte um Noah. Doch er weinte auch, weil er wieder dazu in der Lage war. Er konnte wieder fühlen.
An Tag 372 ging er zu Noahs Beerdigung. An Tag 372 stand er vor Noahs Sarg und sagte: „ Danke“, denn Noah hatte ihm seine Stimme zurückgegeben.
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Schreib-Contest, Thema B
Corona-Aus-Zeiten - Schreib-Contest, Thema B: Themen der Colour-March-Challenge
Wann können wir uns mal ausgiebig Zeit für die Gestaltung eines kreativen Textes nehmen?
Nutzen wir die jetzige Auszeit, jetzt haben wir eine Chance, uns Zeit fürs Schreiben zu nehmen! Die Genre-Wahl ist frei (Berichte, Reportagen, Kommentare, Tipps und Tricks, Rezepte in Corona-Zeiten, Kurzgeschichten, Reden, Witze, Poetry Slams, Tagebuch-/Blogeinträge, fiktive Briefe, Gedichte, Comics, Hörspiele, Theaterstücke...). Viel Spaß beim Nachdenken, Formulieren, tolle Ideen haben, Verbessern, weiteres Nachdenken, jemandem Vorlesen, weiteres Formulieren. Schickt den Text nach Fertigstellung an Frau Strehl.
Thema B: Die aktuellen Themen der Colour March Challenge von Frau Wegner-Krispin, wie z.B: „Mein vierbeiniges Haustier“, Die Farbe Schwarz
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Frei sein...
von Emmylou
Zur Zeit der Selbst-Isolation fühlt man sich ganz klar in seiner Freiheit eingeschränkt. Man kann nicht mehr sich frei überall hinbewegen, sich mit Freunden treffen und einen schönen Tag zusammen verbringen, mit den Großeltern zusammen Kuchen essen, Shoppen oder ins Kino gehen oder Veranstaltungen besuchen und Vieles mehr. Das ist ganz klar frustrierend. Man merkt nun erst richtig, wie wichtig und selbstverständlich die Freiheit für uns ist. Aber obwohl uns ein Teil unserer Freiheit genommen wurde, gibt es meiner Meinung nach auch eine Freiheit, die uns gegeben wurde. Mit all den negativen Einschränkungen, finde ich, sollte man auch einen Blick auf die positive Seite werfen. Da wir nun nicht jeden Tag um acht Uhr in der Schule sein müssen, hat man die Freiheit, sich die Zeit und die Aufgaben selbst einzuteilen. Man hat nun auch mehr Zeit, mit seiner Familie zu verbringen, zusammen zu essen, einen Film zu gucken oder Spiele zu spielen oder sich einfach mal zu entspannen und ein gutes Buch zu lesen. Mir persönlich hat diese neu gewonnen freie Zeit dabei geholfen, neue Dinge, Dinge die ich schon immer mal machen wollte, auszuprobieren. Besonders Spaß hat es mir in letzter Zeit gemacht, ein paar ausgefallene Rezepte auszuprobieren, welche schon lange in meinen Lesezeichen gespeichert waren.
Deswegen hier drei Rezepte und Fotos von Gerichten, die ich die letzten Tage über gekocht/gebacken habe.
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"Hey Sie, dabei würde ich lieber Hey du sagen"
Die Geschichte eines kleinen Mädchens
von Laura
Das Mädchen hieß Lilli. Sie geht ganz normal zur Schule wie alle anderen Kinder auch. Doch Lilli hat keine Freunde. Ihre Mitschüler beachten sie nicht. Lilli ist für alle nur das kleine, schüchterne Mädchen, das immer alleine am Rande des Schulhofes steht. Keiner von ihnen redet mit ihr, aber trotzdem geht sie immer gerne zur Schule. Dafür gibt es einen ganz besonderen Grund. Davon möchte Lilli aber selber erzählen:
Weißt du? Es gibt da so einen Menschen. Der ist ungefähr so groß wie meine Mama. Hat dunkelbraune, fast schwarze Haare, die ungefähr bis zur Schulter gehen. Der Mensch, von dem ich spreche, ist eine Frau. Und diese Frau hat ein unglaublich schönes Lächeln. Immer wenn wir uns sehen, lächelt sie mich an. Dann kann ich gar nicht anders und muss einfach zurücklächeln. Aber ich kenne diese Frau nicht wirklich. Ich weiß nicht mal, wie sie heißt. Eine Sache weiß ich aber. Sie muss eine Lehrerin sein. Woher ich das weiß? Das ist ganz einfach. Sie hat nämlich immer eine Tasche über der Schulter hängen, wenn sie von Raum zu Raum geht. Irgendwann möchte ich auch mal so eine Tasche haben.
Seit meinem ersten Schultag sehe ich diese Frau täglich. Jeden Morgen lächelt sie mich an, während ich auf der Heizung vor meiner Klasse sitze und darauf warte, dass der Unterricht beginnt. Jeden Tag macht mich ihr Lächeln sehr glücklich. Dann ist es mir ganz egal, was die anderen sagen, wenn sie mich mal beachten.
Meine Eltern fragen immer, ob ich nicht mit anderen Kindern spielen möchte. Ich habe versucht, ihnen zu sagen, dass die keine Zeit haben. Leider kennen sie mich zu gut, also haben sie mir das natürlich nicht geglaubt. Schön wäre es, wenn sie mich mal nicht so gut kennen würden. Tag für Tag, wenn diese Frage wiederauftaucht, werde ich sie mit der gleichen Aussage beantworten und hoffen, dass sie mich damit irgendwann in Ruhe lassen werden. Es macht traurig, dass sie mich und die Situation nicht so sein lassen können, wie es ist. Immer und immer wieder kommen sie damit auf mich zu. Dabei habe ich doch eigentlich gar kein Problem damit.
Als Mama dann eines Tages sagte, sie holt mich morgen von der Schule ab, hatte ich gleich ein komisches Gefühl.
Als ich am nächsten Morgen in die Schule kam, saß ich wieder allein auf der Heizung vor meiner Klasse, während die anderen Kinder auf dem Flur spielten. Heute war ein komischer Tag. Einer der Jungs rief über den Flur, dass ich mal rüberkommen soll. Ich hatte Angst, weil das vorher noch nie passiert ist und ich nicht wusste, was er vorhat. Die haben vorher so komisch getuschelt. Und bevor ich fragen konnte, was er von mir will, schubste er mich gegen die Wand. Als hätte ich gewusst, dass hier was nicht stimmt. Ich hatte Glück und bin nicht hingefallen. Die anderen fanden es aber so lustig, dass sie mitmachten. Ich fühlte mich hilflos und bevor ich um Hilfe rufen konnte, lag ich schon auf dem Boden des Flures. Die Tritte und Schläge, die auf meinen Körper einprasselten, spürte ich noch deutlich. Sie schrien irgendwelche Beleidigungen, die ich nicht verstand. Ein stechender Schmerz fuhr mir durch den Körper. Danach fühlte es sich an, als wäre ich in einem Traum. Wie in einer immer größeren Luftblase wurden die Schreie, Rufe, Tritte und Schläge immer dumpfer, bis ich nichts mehr spürte.
Dann öffnete ich die Augen. Es war ein bläuliches Grün an den Wänden. Mir wurde gleich klar, dass ich nicht mehr in der Schule war. Aber wo dann? Irgendetwas piepte in regelmäßigen Abständen. Ich wusste nicht, wo ich war und schloss die Augen wieder. Kurze Zeit später hörte ich plötzlich eine Stimme, die ich zuvor noch nie direkt zu mir hatte sprechen hören. Aber irgendwoher kannte ich sie. Sie sagte ganz leise und flüsternd zu mir: „Hey du, du bist im Krankenhaus. Hier helfen sie dir. Kannst du lächeln?“ Als sie den letzten Satz beendet hatte, wusste ich, wer es war. Ich riss die Augen auf, sie standen voller Freudentränen, die langsam meine Wange hinabrannen. Durch den wässrigen Schleier in meinen Augen konnte ich nicht klar sehen. Doch ich konnte deutlich die dunkelbraunen, fast schwarzen Haare und das Lächeln erkennen, das mich Tag für Tag dazu motiviert hatte, in die Schule zu gehen. Das mich jeden Tag glücklich gemacht hatte.
Ich erinnerte mich an das, was passiert war. Als ich aufhörte zu weinen, schaute ich in die dunklen Augen der Frau, deren Namen ich noch immer nicht kannte, was mir jetzt aber auch nicht so wichtig war. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, oder wie ich anfangen sollte. Mit stockender Stimme fing ich an: „He... Hey du. Nein, Entschuldigung.“ Ich wartete noch einen Moment, bis ich neu ansetzte: „Hey Sie. Danke, dass Sie auf mich aufgepasst haben.“ Sie guckte mich an, sagte aber nichts. Sie zögerte, nahm mich dann aber in den Arm. Und flüsterte mir ins Ohr: „Lilli, du kannst ruhig „Hey du“ zu mir sagen. Ich bin Nina.“
Gern erinnere ich mich an diesen Tag zurück. Dieses Lächeln werde ich nie vergessen.
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Frei sein... - Poetry Slam
von Laura
Frei sein, alle wollen frei sein,
doch wann sind sie frei?
Wann bist du frei und wann bin ich frei?
Wann sind wir frei?
Schwere Frage, denn jeder sagt, frei sein wäre anders.
Das kann man nämlich auf vielen Wegen.
Zum Beispiel, wenn man die Möglichkeit hat, etwas zu tun, egal was.
Und auch, wenn man etwas nicht mehr tun muss.
Gerade jetzt sind wir dazu angehalten, etwas nicht mehr zu tun,
etwas nicht mehr tun zu müssen und etwas nicht mehr tun zu dürfen.
Täglich zur Schule oder zur Arbeit zu gehen.
Sich einfach mal mit Freunden treffen.
In die Stadt fahren und ein bisschen bummeln.
All das geht gerade nicht mehr so, wie wir es gewohnt waren.
Wie es selbstverständlich für uns war.
Aber sind wir dadurch jetzt unfrei?
Und wer sagt, dass wir davor frei waren?
Schwere Frage, denn jeder sagt, frei sein wäre anders.
Es ist davon abhängig, was jeder Einzelne fühlt.
Was jeder Einzelne gerne mag:
Allein sein, oder mit anderen sein.
Einen geregelten Alltag zu haben oder sich selber zu bestimmen.
Es ist davon abhängig, wie jeder Einzelne ist:
Ein Kreativkopf oder einer, der lieber Anweisungen befolgt.
Ein kleiner Chaot oder ein Organisationsfreak.
Egal in welcher Situation man ist, jeder träumt vom Freisein.
Und wenn es dann soweit ist, der Traum ist Realität,
dann will man wieder frei sein.
Ein Teufelskreis.
Kann man jemals frei sein, ohne sich nach etwas Anderem zu sehnen?
Schwere Frage, denn jeder sagt, frei sein wäre anders.
Frei sein hat so seine Vor- und Nachteile.
Frei sein kann glücklich und gleichzeitig traurig machen.
Frei sein kann einen woanders auch einschränken.
Frei sein ist wie eine Waage.
Ein Gleichgewicht von etwas macht es schön.
Dieses Etwas muss aber jeder für sich selber finden.
Etwas, das eine spektakuläre Mischung macht.
Etwas, das einen einfach glücklich sein lässt.
Das zu finden, kann auch eine schwere Frage sein.
Doch wenn du mit dem Herzen dabei bist, findest du auch das!
Denn wenn man frei ist und sich über etwas Gedanken macht,
nicht mehr aufhören kann, daran zu denken, dann ist etwas gut.
Dann kannst du frei sein.
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Frei sein
von Anneke
Frei sein ist es, ungebunden zu sein, nicht gefangen zu sein, oder? Ich sehe das anders. Naja, nicht ganz anders, man hat schon Recht, wenn man sagt: „Ich bin frei“, im Sinne von „Ich bin ungebunden“. Dennoch ist der Begriff von Freiheit viel mehr als das, viel vielfältiger.
Ich verbinde den Begriff „Freiheit“ mit der Thematik im philosophischen Sinne; Bin ich eigentlich frei? Und, wie bin ich frei, was macht mich frei? Daran lässt sich schon eine Vielfältigkeit erkennen, denn man kann den Begriff doch in jeder Lebenslage einsetzen, oder nicht?
„Wir haben Schluss gemacht, jetzt bin ich frei.“
„Mit dem Rauchen aufzuhören, lässt mich frei fühlen.“
„Nachdem ich nun meinen Job gekündigt habe, bin ich wieder frei.“
Ich finde, dabei fällt auf, dass sich der Begriff nun doch mehr mit etwas verbinden lässt, was man loslässt, aufgibt oder vielleicht sogar bedacht aufhört, für das eigene Wohlergehen, aber auch für seine Mitmenschen. Man kann sagen, dass man sogar hierbei die Freiheit der Interpretation offen hat. Wie interpretiere ich für mich selbst eigentlich Freiheit? Ich persönlich gehe dabei auf meine eigenen Präferenzen ein, was mich zu einem freien, aber auch damit verbundenen, glücklichen Menschen macht.
Ich finde, an erster Stelle steht man selbst, das hört sich nun egoistisch an, aber wenn man nur auf andere achtet, wo bleibt dann die Freiheit? Ich bin frei, meine Kreativität auszuleben, den Musikgeschmack, den ich habe, den Malstil, der mir in den Fingern sitzt, die Kleiderwahl, die aufgrund gesellschaftlicher Normen und Werte dennoch eingeschränkt ist, die Freiheit über meine eigene Sexualität entscheiden zu können, zu wählen, was ich denke, fühle und möchte, ganz unabhängig davon, was ein anderer als Freiheit empfindet. So hat doch jeder Mensch eine ganz andere Ansicht auf den Begriff „Freiheit“ und die damit verbundenen Werte. Zu sagen, man ist frei, ist einfach, aber man sollte sich klarmachen, was das für Einen bedeutet und inwieweit man trotzdem eingeschränkt bin.
Wenn meine Mama mir erlaubt, dass ich mich mit Freunden treffen darf, mir die Freiheit lässt, zu entscheiden, welche Freunde ich treffe, mir aber dennoch sagt, ich muss davor unbedingt meine Hausaufgaben erledigen und ihr aushändigen, bevor ich gehe, dann ist das ist keine Freiheit, das ist ein Kompromiss (Sicherlich werden sich viele Eltern und Lehrer nun denken „Das sind ja nur Schüler-Ansichten“, ja, tatsächlich, ist das so, so fühlen wir uns.). Wo wir gerade beim Thema Schule angelangt sind, bin ich da denn nicht auch frei? Ich beginne damit, dass ich eine Person bin, die gerne zur Schule geht, sich freut, meine Freunde wiederzusehen, die vor allem den geordneten Tagesablauf sehr gut findet, denn somit kann ich besser meinen Alltag planen. Dennoch fühle ich mit in der Schule am meisten dadurch eingeschränkt, dass ich nicht, bzw. nur die eingeschränkte Wahl der Fächer bezogen auf meine Interessen habe. Gut, ich selbst kann mir auch einen Stundenplan alleinig aus Musik, Kunst und Englisch bestehend selbst nicht wirklich vorstellen und empfinde dies auch als sehr extrem, aber trotzdem habe ich kein Gefühl von Freiheit, wenn ich in der Schule bin. Das mag aber auch daran liegen, dass ich mir Dinge wie den Stundenplan, die Lehrer, die Länge der Stunden usw. nicht selbst auswählen kann, denn das hat ein Anderer für uns alle beschlossen, das wird auch immer so sein.
Es wird immer Menschen geben, die uns in unserer Freiheit einschränken, sei es das Bildungsministerium, die Eltern, Freunde und Bekannte, oder einfach auch Fremde, Anonyme, welche dich ohne Kontext verabscheuen (Homophobie, Rassismus, oder einfach Neider, Hater und Menschen aus dem normalen Leben, die Bock drauf haben.)
Seit vielen Jahren schon versuchen Menschen für ihre Freiheit zu kämpfen, was mich sehr zum Denken anregt. Ich denke mir: „Lasst die Leute leben, akzeptiert sie und euch selbst und kümmert euch um euren eigenen Mist!“ Aber warum funktioniert das nicht? Weil Menschen eingeschränkt sind, eingeschränkt ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und sich um ihre eigenen Dinge zu kümmern. Der Ursprung des Freiseins geht immer von zwei Menschen aus, der eine fühlt sich frei, der andere gibt dem Freien Regeln, Werte und Normen. Menschen halten sich an Regeln, Werte und Normen, aber für mich wäre dabei unvorstellbar, dass diese Menschen glücklich sind. Natürlich kannst du so unbesorgt leben, aber wo bleibt die Individualität, die uns als Menschen ausmacht.
David Hasselhoff, George Michael, welche berühmte Songs schrieben, welche sich in vielen Aspekten um das Thema Freiheit drehten. Harriet Tubman, Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Dalai Lama… und noch viele mehr, die sich für die Rechte von Menschen eingesetzt haben, damit Großes erreichen wollten, für die, deren Freiheit sehr eingeschränkt, bis eigentlich nicht vorhanden war.
Wir Menschen sind Wesen, deren Gedankengänge, Vorstellungen und Wahrnehmungen in so einem großen Ausmaße unterschiedlich sind, sodass es eigentlich unmöglich wäre, dass wir alle zusammenleben. Dennoch machen wir es möglich, indem wir Menschen die Freiheit lassen, sich auszuleben, Dinge zu tun, die gut oder schlecht sein können, zu denken, zu sehen und zu hören, was sie wollen.
Aber es geht immer ein Stück besser, wenn wir uns in Akzeptanz, Geduld und Vielfalt üben, uns mal entscheiden, was Freiheit für sein eigenes Ego bedeutet und sich klar machen, dass ein Zusammenleben immer funktionieren kann, wenn man den Menschen Freiheit bietet und sich um seine eigene Freiheit kümmert.
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Schreib-Contest, Thema A
Corona-Aus-Zeiten - Schreib-Contest, Thema A: "Leben in Corona-Zeiten"
Wann können wir uns mal ausgiebig Zeit für die Gestaltung eines kreativen Textes nehmen?
Nutzen wir die jetzige Auszeit, jetzt haben wir eine Chance, uns Zeit fürs Schreiben zu nehmen! Die Genre-Wahl ist frei (Berichte, Reportagen, Kommentare, Tipps und Tricks, Rezepte in Corona-Zeiten, Kurzgeschichten, Reden, Witze, Poetry Slams, Tagebuch-/Blogeinträge, fiktive Briefe, Gedichte, Comics, Hörspiele, Theaterstücke...). Viel Spaß beim Nachdenken, Formulieren, tolle Ideen haben, Verbessern, weiteres Nachdenken, jemandem Vorlesen, weiteres Formulieren. Schickt den Text nach Fertigstellung an Frau Strehl.
Thema A: „Leben in Corona-Zeiten“: Machen wir uns Gedanken, wie wir die möglicherweise veränderte Um-Welt aufnehmen, wie sich neue Möglichkeiten auftun, Möglichkeiten verschließen. Machen wir uns Gedanken um uns und unsere Um-Welt, um unsere Freunde, Familien und Gesellschaft…
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Corona - wirklich so schlimm oder doch eher ein Segen?
von Mira
Corona belastet uns alle. Es ist nichts, was einfach wieder weg geht, wenn man lange genug wartet. Es wird uns alle noch eine endlos wirkende Zeit beschäftigen und uns in unserem täglichen und sozialen Leben beeinflussen.
Aber wir müssen auch die Vorteile dieser Krise erkennen, sie bringt nicht nur Schlechtes mit sich.
Wenn ich Kinder bekommen sollte, kann ich diesen predigen, wie gut sie es haben, während meine Generation doch eine riesige Pandemie und Klopapierkrise durchgemacht hat.
Selbst wenn meine Kinder später versuchen sollten, sich krank zu stellen, um nicht zur Schule gehen zu müssen, kann ich ihnen einen Vortrag darüber halten, wie froh sie über die Chance sein sollten, Frontalunterricht zu bekommen, während wir doch nur über digitale Medien eine gewisse Zeit uns selbst unterrichten mussten.
Oder wenn sie zu einer Party wollen, kann ich sagen: „Wir mussten damals Monate lang zu Hause bleiben, also wird es dich nicht umbringen, mal einen Abend heimzubleiben.“
Sie sollten sich glücklich wegen ihrer Möglichkeiten schätzen und nicht alles als selbstverständlich erachten, wie zum Beispiel das Treffen von Freunden in größeren Gruppen. Da kann ich dann sagen: „Das gab es bei uns in deinem Alter nicht. Wir mussten noch skypen und über WhatsApp prüfen, ob unsere Freunde noch leben.“ Wir werden dann wie unsere Urgroßeltern genauso klingen, die den 2. Weltkrieg mitmachen mussten. Das kann ich kaum erwarten. Ihr nicht auch?
Wisst ihr aber, was das Virus noch verbessert? Nicht nur das Klima und unser Planet können sich dadurch erholen, sondern auch die Rentenkassen unseres wunderbaren Sozialstaates.
Dazu folgende Beobachtungen: Letztes Mal, im Supermarkt, als ich für meine Oma einkaufen ging, sind mir doch tatsächlich zwei Rentner mit ihrem Einkaufswagen in die Hacken gefahren – Sicherheitsabstand, was ist das? - und beim Rausgehen, während ich mir die Hände mühsam desinfizierte, sah ich die beiden dann noch eng an eng mit anderen beieinander stehen und sich angeregt unterhalten. Da denkt man schon, dass das teilweise eine Lösung für unser überfordertes Rentensystem wäre…
Mal ganz abgesehen von dem risikobereiten Verhalten einiger Herrschaften: In neun Monaten wird es eine weitere positive Entwicklung in der Demografie unseres Landes geben: Ein neuer Babyboom entsteht. Was sollen die Leute auch schon machen, wenn sie den ganzen Tag mit ihrem Lebenspartner zu Hause verbringen sollen? So viel Netflix und Amazon Prime kann man gar nicht gucken, Fernsehen wird irgendwann langweilig und auch Kondome kann man so gut wie nirgends mehr bekommen. Und selbst wenn, nur in der falschen Größe. Endlich wieder mehr Kinder in Deutschland, meine Rente ist gesichert. Ein Grund zum Feiern! Und in 13 Jahren nennen wir diese Generation einfach Quaranteener.
Und wisst ihr, was das Beste an der Isolation zu Hause ist? Ist doch ganz klar. Zum einen hat sich mein Leben ohnehin kaum verändert, da ich sowieso nur rausgegangen bin, wenn ich musste und das jetzt auch weg fällt und zum anderen muss ich die ganzen anderen Menschen mit ihrem ignoranten Verhalten gegenüber deren Mitmenschen nicht mehr ertragen. Ich brauche mich nicht mehr über das Fehlverhalten anderer Autofahrer, über meine lauten Mitschüler oder über Umweltverschmutzer aufregen, da ich das bei mir zu Hause ja nicht mehr sehe. Was will man mehr?
Eine Sache gibt es ja dennoch, die mich stört. Ein bisschen neidisch bin ich ja schon auf die USA.
Während wir hier versuchen, mit Hilfe von Kontaktverboten, vielen Tests und Kurzarbeit die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, brauchen die Amerikaner laut Trump solche unnötigen Regelungen nicht. Der Trump hat alles im Griff und Amerika fast kaum Infizierte. Und so viele Tests, seinen Reden nach, bräuchte Amerika gar nicht. Beeindruckend, diese geringen Infiziertenzahlen in Great America!
Zusätzlich zu den Kontaktverboten sind die Schulen und Kindertagesstätten nun auch alle schon seit einigen Wochen geschlossen. Da kommt richtig Freude bei den meisten Eltern auf.
Meine Eltern zum Beispiel könnten sich nichts Besseres vorstellen, als ihre Kinder zu Hause zu haben für solch eine lange Zeit, qualitativ hochwertige Zeit mit ihnen und ihren Hausaufgaben zu verbringen und in der Nacht die ganze Zeit geweckt zu werden, wenn mein Bruder lautstark mit seinen Freunden zockt.
Wer vorher dachte, man könne als Erziehungsberechtigter nicht noch weniger von den schulischen Leistungen seines Kindes mitbekommen, der hat sich gewaltig geschnitten. Ich kenne einige Schüler, die zwar E-Mails lesen und bekommen, aber diese meist einfach ignorieren und ihren Eltern sagen, es sei alles erledigt. So wird man ganz schnell zu einem vorbildlichen Schüler in den Augen seiner Eltern, da können sie nur noch stolz auf einen sein.
Immerhin haben wir Schüler nun sieben Wochen frei und müssen „nichts tun“. Herrlich!
Zum Schluss kann ich nur sagen, dass ich ja eh jung bin. Ich werde schon durch so ein kleines Virus nicht sterben. Also kann ich mich genauso fahrlässig verhalten wie alle anderen auch. Bei mir werden als junger Mensch Infektion und Verlauf von Covid-19 natürlich nicht so schlimm sein - sagt das Internet - und wann hatte das schon jemals Unrecht.
Also wieso haben wir diese “Krise" dann nicht schon längst hinter uns gebracht und leben unser Leben normal weiter? Ach ja, so funktioniert das mit Viren und Pandemien, die ganze Länder unterwerfen, nicht. Diese kennen keine Grenzen und Erbarmen.
Wir können diese Krise nur mit Hilfe unserer einzigen Waffe besiegen, dem gesunden Menschenverstand. Leider sind viele Menschen hierbei aber „unbewaffnet“.
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Mundschutzpflicht in Supermärkten?
Eine Glosse von Felix
Wieso eine Mundschutzpflicht in Supermärkten? Der Mundschutz schützt ja nur die anderen Menschen, wenn ich an Corvid-19 erkrankt bin, da bei einem Niesen oder Aushusten die Viren nicht so weit fliegen, als wenn ich keinen Mundschutz tragen würde. Ich werde dagegen aber nicht vor dem Virus geschützt, wenn ich einen Mundschutz trüge.
Warum denn einen Mundschutz und keine Handschuhe? Weiß man denn nicht, dass die Viren auch über die Hände verbreitet werden? Ich muss mir doch nur kurz an der Nase kratzen, nachdem ich den Einkaufswagen angefasst habe, und schon kann ich mich mit dem Virus infiziert haben. Also wäre es ja wohl sehr sinnvoll, auch Handschuhe zum Schutz für mich und andere im Supermarkt tragen zu müssen.
Die Leute denken bei einer Mundschutzpflicht in Supermärkten, dass sie mit dem Tragen der Maske genug für ihre Sicherheit tun und waschen sich deshalb weniger die Hände.
Allerdings weiß ich nicht, ob ich so „verkleidet“ einkaufen gehen möchte und ich glaube auch nicht, dass sich andere Leute so vermummt in der Öffentlichkeit wohl fühlen.
Da es zurzeit aber gar nicht so viele Masken im Handel gibt, weil diese in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen benötigt werden, sollen sich die Bürger ihren Mundschutz nun selber herstellen.
Soll ich mich nun also in meinen Ferien hinsetzen und Masken basteln? Dazu habe ich wirklich keine Lust!
Also bleibe ich zu Hause und lasse mir die Einkäufe auch in der nächsten Zeit lieber von meiner Mutter mitbringen.
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Leben in Corona-Zeiten
von Carlotta
Wir jammern ständig.
Wir jammern, weil wir für die Schule lernen müssen.
Wir jammern aber auch, weil wir nicht wissen,
was wir mit unserer ganzen Zeit anfangen sollen.
Wir jammern, weil es kein Toilettenpapier gibt.
Wir jammern, weil wir so viel arbeiten müssen.
Wir jammern, weil wir das gerne tun.
Wir lieben es, Aufmerksamkeit zu bekommen und uns über Dinge aufzuregen.
Wir jammern, ohne darüber nachzudenken, diese "freie" Zeit wertzuschätzen.
Zu schätzen, dass sich nicht jeder gerade in so einer Lage befindet wie wir.
Nicht jeder hat die Möglichkeit, zu Hause bleiben zu dürfen
oder geschweige denn überhaupt ein Zuhause, ein Dach über dem Kopf.
Wir jammern oft auf so einem hohen Niveau,
wegen solch banalen Dingen.
...
Wir sollten alle zusammen positiv nach vorne schauen.
Wir sollten uns gegenseitig unterstützen,
damit diese Zeit schnell vorüber geht.
Wir sollten zu Hause bleiben, wenn wir die Möglichkeit haben.
Wir sollten füreinander da sein.
Wir sollten glücklich sein, wenn wir gesund sind.
Wir sollten das Beste aus dieser Zeit machen.
Wir sollten, dass erledigen, was wir seit Ewigkeiten vor uns hergeschoben haben.
Wir sollten uns gegenseitig helfen.
Wir sollten einfach mal glücklich sein.
Wir sollten aufhören uns andauernd über Dinge aufzuregen,
sondern lieber versuchen diese Dinge zu ändern oder zu verbessern.
Wir sollten unser Leben wertschätzen.
Es gibt immer Höhen und Tiefen im Leben,
jedoch sollte man nie vergessen nach vorne zu schauen
und das Beste aus der Situation zu machen.
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Ironisch.
von Alexandra
Unsere globalisierte Welt im Stillstand.
Wir Weltbürger zu Hause.
Inflation der westlichen Werte.
Alles nichts mehr wert, so wie es war.
Lebenswerk Kontostand
kauft Berge an Klopapier.
Endlich Beweise für Rücksichtslosigkeit.
Vernehmung der Aufständischen durch die Gesellschaft.
Beängstigende Leere im Kalender,
Einsamkeit im Wohnzimmer.
Drängeln mehrerer Tausend im virtuellen Raum.
Jeder hat eine Meinung.
Weil keiner was weiß.
Zeit mit den eigenen Dämonen.
In naher Ferne Zahllose, die verloren haben.
Eingesperrt in Staaten, die sich auf Freiheit ihrer Bürger berufen.
Für ebendiese.
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Bundesligapause
Aufgrund der rasanten Ausbreitung des Coronavirus' setzt der Spielbetrieb in der 1. und 2. Bundesliga vorerst bis zum 2. April aus. Eine sinnvolle Maßnahme.
von Tobias
Wie zahlreiche andere Maßnahmen verändert auch die Pause im deutschen Profifußball das Leben der Menschen vollkommen. Lange zögerten die Verantwortlichen der DFL mit der Entscheidung, obwohl alle anderen großen europäischen Ligen schon eine Unterbrechung der aktuellen Saison eingeleitet hatten und schon Spieler in Vereinen infiziert waren. Auch wenn diese Maßnahme absehbar war, kam sie dennoch recht überraschend, da für den anstehenden Spieltag noch Geisterspiele geplant waren.
Wo sich viele tausend Menschen wöchentlich auf einen gemeinschaftlichen Spiel-Genuss freuen, ist nun gähnende Leere in den Stadien und vor den Fernsehern. Für viele ist es nicht nur der Fußball, sondern auch das Zusammenkommen mit vielen anderen Menschen, nach dem sie sich sehnen. So verstärkt auch dieses neue Verbot bei sehr vielen Menschen das Gefühl des Alleinseins, weil sie sich ja sowieso schon nicht mit Freunden treffen dürfen.
Trotzdem finde ich all diese Maßnahmen richtig und notwendig, weil die Verbreitung des Coronavirus' verlangsamt werden muss, um Krankenhäuser nicht zu überlasten und gefährdete Personen zu schützen. Nun soll später noch einmal beraten werden, ob die Pause vielleicht bis zum 30. April verlängert werden soll. Ein Saisonabbruch sei hingegen nicht geplant, da außer den sportlichen Aspekten auch einige Vereine finanziell gefährdet seien.
Es ist also für alle Menschen eine besondere und schwierige Zeit, in der man nur hoffen kann, dass bald alles wieder „normal“ ist und man sich treffen und Fußball gemeinsam erleben kann. Dann mit noch mehr Genuss, weil man gelernt hat, dass Alltägliches nicht selbstverständlich ist.
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Klopapier - Verkaufsschlager 2020?
von Ida
Was machen Menschen, die Angst vor der Ansteckung mit dem Corona-Virus haben? Genau, sie gehen hamstern! Während die Franzosen lieber Wein und Kondome horten, bunkern die Amerikaner, wie zu erwarten, Waffen. Warum auch nicht das Virus erschießen? Nun ja, vielleicht sollen die Waffen auch gegen Einbrecher helfen, die im Laden keine Nudeln mehr bekommen haben und sich diese bei ihren Nachbarn „ausborgen“. Weniger aufregend sind da die Deutschen oder Niederländer. Klopapier ist der neue Verkaufsschlager des Jahres 2020. Wer diese heilige Ware noch an einem Montagnachmittag bekommt, kann sich glücklich schätzen, beinahe so, als ob man den Jackpot im Lotto gewonnen hätte. Laut der überaus reizenden Aussage des niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte sollen wir bei dem durchschnittlich gehamsterten Toilettenpapier-Vorrat wohl noch 10 Jahre „kacken“ können. Trotz des Vorrates an Klopapier tauchen im Internet immer mehr Videos auf, in denen sich Kunden um eine Packung streiten und dabei schreien wie zwei Kampfhähne. Bei einem kompletten Ausverkauf des Toilettenpapiers umgehen einige Geschäfte das Problem ganz einfach: Taschentücher mit Blumendruck und Rosenduft. Was schmeichelt dem menschlichen Hintern mehr? Davon abgesehen gibt es dann noch die Käufer, welche Wert auf frische Nährstoffe aus frischem Obst und Gemüse legen. Eigentlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese merken sollten, dass es wohl doch nicht so klug war, so viele Kartoffeln auf dem Dachboden zu lagern. Es sei denn, man macht es nach dem Motto: „Das kann man noch wegschneiden.“. Zum Schluss noch eine positive Nachricht: Pizza und Schokolade gibt es noch im Überfluss!
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Positives trotz Einschränkungen in Corona-Zeiten
von Leonie
Also fangen wir ganz von Anfang an. Die erste Woche mit schulfrei hat mir trotz der vielen Aufgaben Spaß gemacht. Aber mit zunehmenden Einschränkungen und Kontaktsperren fand ich alles nicht mehr ganz so witzig. Ich meine, wir haben schließlich in ein paar Tagen Frühjahrsferien und in denen wollte ich eigentlich in Urlaub fahren, mich mit Freunden treffen, … Nun ja, ich fing an, alles sehr pessimistisch zu sehen und verbreitete nur noch schlechte Laune, bis mir ein guter Freund ins Gewissen redete. Er meinte, ich sollte endlich aufhören, Trübsal zu blasen und anfangen, die ganze Situation positiv zu sehen. Nun, das fiel mir zuerst schwer, aber ich nahm den Vorschlag an und mir die Zeit, zu überlegen, was an dieser Situation alles positiv sein könnte. Um meine Erkenntnisse mit euch zu teilen und die Zeit etwas erträglicher zu machen, hoffe ich, dass meine Zusammenfassung hilft. Also …:
- Lasst uns diese freie Zeit sinnvoll nutzen und all den Menschen danken, die arbeiten, um anderen Menschen zu helfen. Es wird mir persönlich besonders während der Corona-Zeit klar, wie unverzichtbar einige Berufe in unserer Gesellschaft sind. Lasst uns die Menschen wertschätzen, die derzeit unser Land am Laufen halten.
- Bereits 2019 war klar, dass die Klimaziele der kommenden Jahre nicht erreicht werden können. Aber nun scheinen die CO2-Emissionen durch die Quarantäne zu sinken. Industriebetriebe bleiben geschlossen, der Reise- und Pendlerverkehr geht zurück. Natürlich ist es für viele Menschen ein Desaster, wenn sie zum Beispiel ihre Restaurants schließen mussten und ihre Existenz davon abhängt, wann sie wieder öffnen dürfen. Ich hoffe, dass all die Menschen in Not unterstützt werden und man ihnen helfen kann. Aber schaut man sich die Satellitenbilder der NASA an, zeigen diese, dass unter anderem Chinas Emissionen im Februar drastisch gesunken sind. Ähnliche Folgen sind bereits in Norditalien zu beobachten. Das Virus könnte also dazu beitragen, dass sich die Erderwärmung verlangsamt.
Aber ganz ehrlich: Muss es erst durch ein Virus kommen, dass die Welt aufwacht und wir eventuell den Klimawandel doch noch in den Griff bekommen?
- Wir haben zusätzliche Zeit. Nun können wir uns Dingen widmen, die sonst immer zu kurz kommen. Ob es darum geht, den Garten fit für den Frühling zu machen, eure Zimmer neu zu gestalten, Projekte zu beginnen oder sich auch einfach mal Zeit für sich selbst und die Familie zu nehmen. Nun hat man zum Beispiel Zeit, den Großeltern endlich in Ruhe telefonisch zu erklären, wie man Video-Telefonate führt oder sowas in der Art?. Naja, aus meiner Sicht findet man nun außerdem endlich Zeit, um die Bücher zu lesen, die schon ewig im Bücherregal stehen. Ganz ehrlich, wer liest denn sonst gerne mit Zeitdruck? Zudem kann man sich aber auch einfach auf die Couch fallen lassen, um Serien zu gucken oder einen Filmmarathon zu starten. Man muss sich noch nicht einmal schlecht fühlen, dass man etwas verpasst oder zu viel Zeit verliert, da wir davon ja im Moment mehr als genug haben.
- Nun zu aller Letzt, wo gerade so Vieles nicht mehr machbar ist: Man hat nun die Zeit, um einmal darüber nachzudenken, was einem wirklich wichtig ist. Manchmal vergisst man im Alltag, sich und andere wertzuschätzen. Krisenzeiten wie diese zeigen uns, wie viele Freiheiten wir normalerweise genießen können. Sie lehren uns, auch die scheinbar einfachen und nebensächlichen Dinge um uns herum zu würdigen. Sagt der Mama oder dem Papa einfach mal, wie lieb ihr sie habt und dass ihr euch freut, dass sie immer für euch da sind und euch unterstützen.
Zum Schluss wollte ich eigentlich nur noch sagen, wie großartig ich die Ideenvielfalt der Menschen finde. Alle lassen sich irgendwas einfallen, um die Zeit bestmöglich zu nutzen oder andere zu motivieren. Von Balkonkonzerten über lustige Musikvideos bis hin zu Tennis von Fenster zu Fenster, das Internet ist voll mit solchen Videos.
Also bleibt gesund und denkt positiv, dann ist alles erträglicher und geht schneller vorbei!!
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Leben in Corona-Zeiten
von Cecilia
Dieses eine Virus, das die ganze Welt betrifft und einschränkt, macht vielen Angst und lässt sie in Panik verfallen. Immer mehr Einschränkungen und Maßnahmen prasseln auf uns ein und wir müssen das Beste daraus machen. Nur wie? Wie soll man zwei Wochen oder vielleicht noch länger nur mit seiner Familie in einem Haus oder vielleicht sogar nur einer kleinen Wohnung verbringen? Bleibt dabei der Hausfrieden erhalten?
Diese und noch viele Fragen stellen sich in diesen Momenten sehr viele Menschen auf der Welt und darunter auch ich. Meine Familie und ich haben versucht, Antworten zu finden, um optimal mit dieser Situation umzugehen. Wir alle sind uns einig gewesen, dass wir aus dieser historischen Zeit nicht einfach so rausgehen wollen, ohne sagen zu können, was wir geschafft haben. Wir haben uns Dinge vorgenommen, wie z.B das Haus aufräumen, die Fenster putzen und vor allem eines und zwar Tagebuch zu schreiben.
Denn diese Zeit wird in die Geschichte mit eingehen und wir haben sie miterlebt. Das ist ein Privileg! Wenn mich meine Kinder später fragen, was ich in der Zeit gemacht habe, möchte ich Spannendes erzählen und nicht nur aufzählen können, wie viele Serien ich geschaut habe. Ich möchte ihnen die Schritte und die Stimmungen erklären, in denen unser Leben immer weiter eingeschränkt wurde. Dass wir erst alle noch von Panikmache sprachen und später doch alle Schulen geschlossen wurden.
Dann haben wir uns alle auf fünf Wochen Ferien eingestellt, haben aber an der letzten „Party“ nicht dran gedacht, dass das unser letztes Zusammentreffen für vielleicht sogar sehr lange Zeit sein könnte.
Denn keiner weiß, wie lange uns dieses Virus noch einschränken wird. Wir und damit meine ich auch alle, das heißt auch die Politiker etc. leben in einer totalen Ungewissheit. Und es tauchen jeden Tag neue Fragen auf. Wie geht es weiter? Werden wir überhaupt nach den Osterferien schon wieder Schule haben? Keiner kann diese Fragen beantworten und auch in den Medien herrscht totale Uneinigkeit und Unsicherheit. Die einen sagen so, die anderen so. Ich nehme daraus mit, dass ich von Tag zu Tag lebe. Ich räume meine gesamten Sachen auf, setze mich aber auch einfach mal in die Sonne und denke an nichts. Denn das Wetter ist wirklich ein Geschenk in dieser schweren Zeit, in der die ganze Welt still steht.
Also mein Rat: Geht raus, macht was mit eurer Familie, ihr könnt sie viel besser kennenlernen. Räumt alles auf und vor allem helft Menschen, die in die Risikogruppe gehören. Geht für sie einkaufen, schreibt ihnen etwas oder ruft sie an und erzählt ihnen etwas. Denn vor allem ältere Menschen sind momentan sehr alleine und einsam. Schenkt diesen Menschen ein Lächeln in dieser Krise. Wir alle haben sowas noch nie erlebt! Macht was draus!
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Leben zu Corona-Zeiten
- ein Text im Stil der Romantik -
von Lea
Der Mond scheint hell in mein Fenster,
doch ich kann nicht ruhen.
Mein starkes Husten hält mich wach,
Ich fühle mich wie ein Gefangener.
Ich will nach draußen.
Doch die Quarantäne hält mich seit Tagen in meinem Haus,
Ich will nur noch raus.
Ich will endlich wieder laufen
Die Nacht vergeht
Die Sonne geht auf und hier stehe ich noch immer stumm,
Die freien Vögel zwitschern bereits und fliegen herum,
Der erste Mensch, der sich fortbewegt
doch ich stehe noch immer in diesem Raum.
Bald wird dies enden,
Und ich kann aus diesen Zellwänden
Los gehen zum Einkaufen
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Zu Hause gefangen - Zeit sinnvoll nutzen
von Lisa
Wir haben jetzt alle eine Menge Zeit und wissen sicherlich nicht immer etwas damit anzufangen. Die einen mögen sich in Angst um das Virus und dessen Ausbreitung begeben, die anderen hingegen plagt einfach nur die Langeweile.
Dabei wäre es viel sinnvoller, diese Zeit zu nutzen, denn viele Schüler beschweren sich oftmals über zu wenig Zeit für sich selbst oder die Familie. Sicherlich haben wir in diesen Zeiten kaum die Möglichkeit, draußen was zu unternehmen oder uns mit Freunden zu treffen, dennoch hat man seine Familie zu Hause und kann die Zeit nutzen, um mit dieser etwas zu unternehmen. Beispielsweise mal wieder Zeit mit deiner Mutter oder deinem Vater zu verbringen, die immer für dich da waren. Du könntest ihnen einfach beim Kochen helfen oder einen Film mit ihnen schauen. Wir alle müssen lernen, mit dieser Situation umzugehen, und für einige ist es schwerer als für andere. Schaffen können wir es aber alle.
Man könnte sich in dieser Zeit an neuen Hobbys ausprobieren, die einem auch von zu Hause möglich sind. Beispiele dafür sind Malen oder „Zocken“. Außerdem haben wir nun auch endlich Zeit „ja“ zu sagen, wenn unsere Geschwister uns fragen, ob wir Zeit haben, etwas mit ihnen zu spielen. Es hat also nicht nur Negatives, sich eine Zeit lang zu Hause aufhalten zu müssen. Niemand von uns sollte verzweifeln, weil wir im Moment nicht so viel draußen machen können, wie wir es ursprünglich durften. Wir können aus dieser Situation lernen und unserer Familie, die wir sonst immer mit einem „keine Zeit“ vertröstet haben, mehr Aufmerksamkeit und Liebe schenken. Wir haben nun die Möglichkeit, den Blick auf andere Dinge zu lenken, die wir im Alltagsstress aus den Augen verloren haben. Wir alle sollten also zu Hause bleiben, uns an die Kontaktsperre halten und diese neue Sichtweise ausprobieren.
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Käuferansturm - Sind Hamsterkäufe sinnvoll oder schadet man sich und andere lediglich damit?
von Tobias
Ginge man in diesen Zeiten einkaufen, so fielen gleich beim Betreten der Discounter und Supermärkte die immer wieder leeren Regale auf; neben den bekannten Hamsterkäufen wie Nudeln und Klopapier sind auch Backmischungen, Mehl, Kaffee und Schokolade sehr gefragt, doch nützt es, Alltagskonsumgüter in Mengen zu kaufen?
Die Argumente der Massenkäufer müssten bekannt sein: Wegen des Corona-Virus seien die Lieferketten unzuverlässig und man wisse nicht, ob nicht doch die Versorgung abreiße. Gleichwohl die dementsprechenden Logistikunternehmen sich für die Krise gewappnet sehen, stellen die erhöhte Käufernachfrage und eventuell fehlende Arbeitskräfte doch eine erkennbare Bedrohung für die Versorgung dar, so di Meinung der Hamsterkäufer.
Also warum sollte man aufhören, in Massen zu kaufen? Ganz einfach - Trotz der Pandemie bleibt das System des Freien Markts mit Angebot und Nachfrage bestehen:
Auch wenn die Nachfrage zu bestimmten Produkten zurzeit erhöht ist, der Rest der Versorgung, der den größten Anteil ausmacht, funktioniert.
Man sollte sich dazu überlegen, dass mit der erhöhten Nachfrage, z.B. nach Klo-Papier oder nach Nudeln sich die Preise erhöhen könnten. Denn es gilt ja: Je höher die Nachfrage, desto höher der Preis. Käme demnächst eine neue Fuhre an Klopapier zum Beispiel an, wäre es sehr wahrscheinlich, dass die Preise steigen, da viele Menschen, die kein neues Klopapier einkaufen konnten, auf dem Trockenen saßen und deshalb nun gezwungen sind, die teuren, raren Produkte zu kaufen. Und andere Hamsterkäufer sitzen immer noch auf Dutzenden Paketen Nudeln und Klopapier, die sie gar nicht brauchen.
Zudem erhöht sich der Druck der fordernden Konsumenten auf die Einzelhandels-, aber auch auf die Logistikunternehmen, so dass viele Arbeitnehmer und Ladeneigentümer in diesem Sektor zurzeit am Limit arbeiten.
Aus diesen Gründen appelliere ich an die bereits gewordenen oder potenziellen Massen-und Hamsterkäufer: Die Anderen und euch selbst schützt ihr am besten, wenn ihr nach eurem realen Bedarf einkauft. Ansonsten schadet ihr anderen Käufern und belastet übermäßig die Einzelhandelsunternehmen und die Lieferketten!
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Coronavirus - mal von einer anderen Seite
Hi,
erstmal möchte ich eines klarstellen, ich wollte nie eine 'Katastrophe' anrichten, das war wirklich nicht meine Absicht. Doch was kann ich dafür, wenn ich zerstückelt werde und mich somit weiter ausbreite? Ich möchte euch mal meine Version der Geschichte erzählen, meine Ansicht und sozusagen meine Biographie (jedenfalls bis jetzt), ich möchte, dass ihr mich versteht und versteht, dass ich kein Monster bin oder sonst was, sondern einfach nur ein hilfloses Lebewesen, das zu einem Leben gezwungen wird, welches es gar nicht führen will.
Ich heiße eigentlich gar nicht Coronavirus, so wie ihr mich genannt habt, mein Name ist Quwyl. Ich bin eigentlich ein friedliches Lebewesen, mein einziges Problem ist nur, dass ich für euch Menschen leider eine Krankheit bin und ich euch sogar umbringen kann. Ihr müsst mir glauben, ich bin kein Mörder und es tut mir schrecklich leid, was ich euch antue.
Aber naja, ich möchte von vorne beginnen. Einst lebte ich friedlich in nur einem Wirt, es war ein Tier. Ich weiß selbst nicht, wie es zu meiner Existenz kam, geschweige denn, wie ich in dieses Tier kam. Doch dieses Tier verbreitete mich schnell auf seine Artgenossen. Ihr müsst verstehen, mein Körper ist aus einer sehr weichen Konsistenz, sodass bei der kleinsten dolleren Atembewegung Teile von mir abgerissen und in die Luft geschleudert wurden. Als Schutz vor dem Schmerz, den ich erleiden musste, wenn ich zerrissen wurde, spalteten sich dann schon im Voraus Teile von mir ab und ich vermehrte mich schon bald unkontrolliert. Erst waren es nur 2 von meiner Sorte, dann 4, dann 8 und immer so weiter. Doch genauso stiegen auch die Zahlen der Wirte, in denen wir ein Zuhause suchten. Doch dann kamen irgendwelche verrückten Menschen, die auf die Idee kamen, die Tiere zu essen, in denen wir, ohne Schaden anzurichten, lebten. Somit befanden wir uns dann nicht mehr in den Tieren, sondern in der Blutbahn von Menschen. Doch zu diesem Zeitpunkt habe ich mir nicht so viele Gedanken darüber gemacht, ich dachte 'was sollst, dann leben wir halt ab jetzt hier', es machte für uns keinen großen Unterschied, in welchem Körper wir wohnen. Doch schnell wurde mir klar, dass der menschliche Körper anders ist. Er reagiert abstoßend auf uns und daraus folgte dann, dass die Menschen krank wurden und gegen uns ankämpften. Das war nie meine Absicht und ich bedauere sehr, dass es so weit gekommen ist. Leider sind nicht alle meiner Artgenossen meiner Meinung und so passierte es, dass erst nur ein paar, dann aber immer mehr Artgenossen von mir den Verstand verloren und, von der Macht angezogen, böse wurden. Sie sorgten für einen schlimmeren Krankheitsverlauf bei den Menschen, als die anderen meiner Art. Er kam so weit, dass die ersten Menschen an der Krankheit starben, die ich ihnen unbewusst bescherte. Und das Schlimmste war, dass die Menschen uns immer weiter verbreiteten und dafür sorgten, dass immer mehr Menschen erkrankten. Es genügte ein Husten oder sonst was in einem Raum voller Menschen und meine Artgenossen verbreiteten sich weiter, auf der Suche nach einem ruhigen Lebensraum. Ich will euch ja nicht langweilen, also fasse ich mal ein bisschen kurz, so ging das immer weiter, wir breiteten uns ungewollt aus und sorgten unter den Menschen schon bald für Panik und Angst, doch wir konnten nichts dagegen unternehmen, nicht dass wir es nicht wollen, jedenfalls die Guten von uns. Es gaben immer mehr Tote oder Infizierte und das Chaos wuchs rasend schnell. Jetzt wohnen wir eigentlich verteilt auf der ganzen Welt in irgendwelchen menschlichen Körpern, die sich unseretwegen quälen - für mich ist dieser Gedanke schrecklich, das könnt ihr mir glauben. Ich wünschte nur, es hätte nicht so weit kommen müssen, doch ich konnte es nicht verhindern, ich verspreche euch, hätte ich dieses Chaos verhindern können, ich hätte es mit allen Mitteln gemacht.
Naja, das ist eigentlich alles, was ich euch erzählen kann, denn mehr weiß ich auch nicht. Ich hoffe, ihr versteht mich jetzt besser und seht mich und meine Artgenossen von einer anderen Seite. Ich erwarte nicht, dass ihr uns für die schrecklichen Dinge, die durch unsere Existenz verursacht wurden, verzeiht, aber ich hoffe doch, dass ihr mich versteht und eventuell mal von einer anderen Seite seht.
Tschüss und gute Besserung an die, die krank sind, auch an die, die es nicht unseretwegen sind.
Antonia
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Selbstgespräche wegen Corona? -und was ist mit dem Klopapier?
Eine Glosse von Anna
Und da fiel mir noch etwas auf, was die Krise mit mir macht: Sie lässt mich mit mir selbst reden. Selbstgespräche. Ich duze mich, habe ich gemerkt. Also, du. Du gehst jetzt mal in den Drogeriemarkt. Hilfe. Ich möchte sofort wieder raus. Aber da ist die Sache mit dem Klopapier. Es ist alle. So ein Mist! Regale so leer, als wären sie gerade erst aufgebaut worden. Montag kommt neues. Ich überlege, ob ich Montag Zeit habe. Aber mein Pioniergeist sagt: nicht aufgeben. Du schaffst das! Ich gehe raus und sehe Frauen und Männer mit riesigen Paketen von Klopapier unterm Arm. Wieso? Ich starre drauf. Versuche, die Marke zu erkennen. Ah, jetzt sehe ich es. Rein zu Rewe.
Ziel fixiert und zugeschlagen. Und vor Glück eine innere Faust gemacht. Ich könnte Luftsprünge machen, vor Freude. Ab mit den zwei Riesenpaketen zur Kasse. Wo ist die nur? Sie ist nicht sichtbar. Fünf Kassen sind irgendwo. Davor Schlangen, die an den Zigaretten, am Wodka, an Marmeladen bis zum Hundefutter reichen. Ich stell mich trotzdem an. Was ich nie, nie und niemals sonst getan hätte. Ich stehe sonst nie Schlange. Nicht mal kurz vor Feiertagen und auch an keinem Buffet. Jetzt aber verharre ich.
Und wie ich da so stehe, schaue ich mich mal um. Und zähle. Vor jeder Kasse etwa 30 Leute. Fünf Mal 30 ergibt 150. Jeder hat mindestens zwei große Pakete Klopapier dabei. Das sind also 300 Pakete. In jedem Paket sind 20 Rollen. Ich komme im Kopf auf 6000 Rollen, die verkauft werden – und das nur, sagen wir mal, in einer halben Stunde. Wir Deutschen sind echt verrückt geworden. Ein junger Mann an der Kasse verdreht die Augen und ruft: „In Deutschland verhungert schon keiner.“ Er hat das Problem offenbar nicht erkannt.
Ich bin draußen. Schwinge die Klorollen durch die Lüfte. Die Vögel zwitschern, das Leben ist schön. Im Fenster liegt eine alte Dame auf einem Kissen. Sie sieht traurig aus. Ich schaue hoch. Und frage sie gegen meinen Willen, ob sie vielleicht ein Paket braucht? In Gedanken flehe ich, dass sie keins brauchen würde. Sie lächelt, schüttelt den Kopf und zeigt auf den Lieferwagen vor der Tür. DHL – ein Wagen voll mit? Genau: Klopapier. Puh. Für einen kurzen Moment dachte ich schon.
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CMC Thema 4: Ermutigungs-Banner
Thema 4 (21.03.2020): Ermutigungs-Banner
Ein Ermutigungs-Banner ist eine Art Girlande oder gespanntes Transparent, auf dem für jemanden eine aufmunternde Botschaft geschrieben steht. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich diese Themenidee von Harrell Fletcher und Miranda July geklaut habe. Die haben 2006 ein unglaublich tolles Projekt ins Leben gerufen, das unter learningtoloveyoumore.com lief und Leute auf der ganzen Welt aufgefordert hat, bestimmte Aktionen zu posten. „Make an encouraging banner“ hieß dort die Aufforderung, und ich finde, sie ist aktueller denn je.
Also los geht‘s: Malt ein Plakat, bastelt ein Transparent oder Banner und verschenkt es bzw. schickt Fotos davon an die Leute, die es gerade besonders nötig oder verdient haben. Eure Großeltern, weil sie traurig sind, dass ihr nicht mehr kommt, eure Eltern, weil sie das Ferienautofahr-Phänomen (Ich hab Hunger. Mir ist langweilig. Ich muss mal. Wie lange noch?) jetzt jeden Tag haben. Die Leute, die dafür sorgen, dass wir trotz allem Essen einkaufen können. Diejenigen, die ihre Läden schließen mussten. Diejenigen, die rund um die Uhr in den Krankenhäusern Leben retten, ...
Ich bin sicher, euch fällt jemand ein!
Schickt die Banner-Fotos, damit sie über die Homepage möglichst viele erreichen, die keine Banner geschenkt bekommen und lasst uns ein bisschen Mut und Dankbarkeit verbreiten!
Herzlichen Dank für die sehr berührenden Beiträge an Carlotta, Sarah, Frieda, Bo, Morten, Hannes, Henrike, Cordelia, Johanna, Laura, Phelina und Uli!
CMC Thema 3: Black Friday
Thema 3 (20.03.2020): Black Friday
Ihr kennt das: Da hat man eine Idee und ZACK! fühlt sich jemand ausgegrenzt. Revolte und Maulerei.
Zugegeben ist Schwarz als unbunte Farbe in „Colour March“ vielleicht nicht vordergründig vertreten. Vielleicht gibt’s das Problem der Benachteiligung auch einfach schon viel länger und wir sind nur in dasselbe Fettnäpfchen getreten? Mal ehrlich, wer will schon mit seinem Namen für einen üblen Börsencrash herhalten? Die meisten wollen ja noch nicht mal wie ein Wettertief heißen.
Deshalb seid ihr jetzt gefragt! Revolte mit Ansage, alle Farbstifte in die Ecke und so richtig viel Düsternis? Oder Umdeutung des „Black Friday“ zur Ehrenrettung des armen Schwarz?
Immerhin ist es auch die Farbe der Eleganz und Individualität. In Afrika steht es für die Kraft des Volkes und die Fruchtbarkeit. Und es ist noch gar nicht so lange her, da haben die Bräute auch bei uns in Schwarz geheiratet. Warum nur?
Wir sind gespannt auf eure Ideen. Es lebe das Schwarz!
Vielen Dank für die beeindruckenden Einsendungen an: Carlotta, Fineas, Sebastian, Jette, Fabian, Marek, Bastian, Morten, Antje, Frieda S., Tjelle, Emilio, Hannes, Cordelia, Laura D., Amanda, Frieda M., Käthe, Pontus, Henrike, Bennet, Massiel und Bastian!
CMC Thema 2: Vierbeiniger Freund
Thema 2 (19.03.2020): Der beste vierbeinige Freund des Menschen
Einige Stimmen behaupten ja, der beste vierbeinige Freund des Menschen sei das Bett. Was meint ihr?
Malt, zeichnet, klebt, fotografiert... eure besten vierbeinigen Freunde, allein oder mit euch zusammen, ganz wie es euch (oder dem vierbeinigen Freund) gefällt! Nach allem, was ich von euren Zeichenkünsten weiß, gibt es da eine große Auswahl!
Wir danken Leon, Bennet, Carla, Bo, Morten, Frieda, Isa, Luis, Valentin, Julia, Anna, Frieda S., Henrike, Laura S., Johanna und Phelina für die einfallsreichen und schönen Beiträge.